Die Liberalen schicken Damian Meier ins Rennen

Mit Sepp Marty und Damian Meier bekundeten gleich zwei Kandidaten aus den Reihen der FDP Kanton Schwyz ihren Willen, den frei werdenden Regierungsratssitz verteidigen zu wollen. Die Delegierten nominierten schliesslich Damian Meier.

Wer soll in die Fussstapfen von FDP-Regierungsrat Kaspar Michel treten? Fraktionspräsident Sepp Marty oder Polizeikommandant Damian Meier? An der ausserordentlichen Nominationsversammlung vom 7. Juni sprach Kantonalpräsident Urs Rhyner mit Blick auf die Eignung der beiden Kandidierenden von einer «starken Ausgangslage» und einer «Luxussituation». Letztlich war es Meier, der sich im parteiinternen Auswahlverfahren durchsetzte. Er erhielt 70 Stimmen, Marty deren 38. Den Ausschlag für Meiers Wahl dürfte dessen beachtlicher Leistungsausweis gegeben haben, der bestens auf das Amt als Regierungsrat zugeschnitten ist.

Langjährige berufliche und politische Erfahrung

Der in Schwyz wohnhafte Meier zeigte sich über seine Wahl äusserst erfreut und versicherte den Delegierten, für die Aufgabe als Regierungsrat bereit zu sein. Er stehe mitten im Leben und verfüge über grosse Führungserfahrung. «Ich will den Kanton noch mehr mitgestalten, als ich es in meiner jetzigen Funktion bereits tue», sagte er. Meier ist seit 2014 Kommandant der Kantonspolizei Schwyz und führt als solcher das Korps mit seinen mehr als 330 Mitarbeitenden. Davor war der ausgebildete Lehrer und studierte Jurist als Chef der Verkehrspolizei der Kantonspolizei Uri sowie der Bereitschafts- und Verkehrspolizei tätig gewesen. Auch politisch ist der 48-Jährige kein unbeschriebenes Blatt. Unter anderem sass er von 1995 bis 2008 für die FDP im Luzerner Kantonsrat. Als Mitglied der Regierung will sich Meier für einen schlanken Staat und gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft einsetzen und die Familien in den Mittelpunkt stellen. Er selbst ist Vater von vier Töchtern im schulpflichtigen Alter.

Appell zur Verjüngung der Regierung

Sepp Marty zeigte sich als fairer Verlierer und sicherte Damian Meier seine volle Unterstützung im bevorstehenden Wahlkampf zu. Zuvor hatte Alois Reichmuth, Präsident der FDP Ybrig, in seiner Kandidatenpräsentation beherzt für Marty als sehr engagierten, gut vernetzten und kompetenten Politiker geworben. «Dem Kanton stünde es gut an, auf jüngere Leute zu setzen, die voller Tatendrang mitgestalten möchten», appellierte er an die Versammlung. Marty selbst hatte seine Motivation für eine Kandidatur damit begründet, die Standortattraktivität des Kantons ausbauen und dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit Taten folgen lassen zu wollen. Ausserdem sprach sich der 33-Jährige für eine noch bürgerfreundlichere Verwaltung aus.

Keine gemeinsame Liste

Nebst FDP-Regierungsrat Kaspar Michel tritt auch Andreas Barraud (SVP) per Ende 2022 von seinem Amt in der Schwyzer Exekutive zurück. Die Ersatzwahlen finden am 25. September statt. Fest steht, dass die SP versuchen wird, ihren im Jahr 2012 verloren gegangenen Sitz zurückzuerobern. Eine Kandidatur vonseiten der Mitte ist unwahrscheinlich. Noch offen ist, ob die GLP zu den Ersatzwahlen antreten wird. Urs Rhyner machte denn auch deutlich, dass in Anbetracht des Sitzanspruchs anderer Parteien ein harter Wahlkampf bevorstehe. Nun sei Geschick gefragt. Die Parteileitung habe sich deshalb gegen eine Doppelkandidatur entschieden. «Damit würden wir riskieren, dass sich die Wählerstimmen auf beide Kandidaten verteilen», so Rhyner. Er kündigte ausserdem an, dass die FDP kein Päckli mit der SVP schnüren werde. «Das käme nicht gut an, jetzt, da eine Änderung des Wahlgesetzes kurz bevorsteht», begründete er.

Gastrecht in Goldau

Die ausserordentliche Nominationsversammlung fand in den Räumlichkeiten der Carrosserie Theiler in Goldau statt. Gastgeber war Kantonsrat Heinz Theiler, Kantonalvizepräsident und Präsident der Ortspartei Arth-Oberarth-Goldau. Er gab den mehr als 100 anwesenden Delegierten in seiner Begrüssung einen kurzen Einblick in den Betrieb. Um die Wartezeit während des Auszählens der Stimmzettel zu überbrücken, hielt Geschäftsleitungsmitglied Nathalie Henseler einen kurzweiligen Vortrag über die Bedeutung bestimmter Orts- und Familiennamen, der mit grossem Interesse verfolgt wurde. Im Anschluss an die Nomination genossen die Delegierten bei Wurst und Bier das gemütliche Zusammensein.

Bildlegende:

Parteipräsident Urs Rhyner (links) gratuliert Damian Meier zur Nomination für die Regierungsratswahlen.